Barricades To Heaven, Nr. 6,1999

Inspiration und Material für seine Arbeit findet Michael Freiburger in dem für ihn schier unerschöpflichen Reservoir von Kunst und Leben.
Seine Kunst kommt aus der Kunst und reflektiert in sehr unterschiedlichen Ausdrucksformen diffizile gedankliche Konstruktionen. Es ist der ständige Versuch, mit künstlerischen Mitteln sichtbar zu machen, was mit Worten schwer zur beschreiben ist.
„Barricades To Heaven„: Auf dem monochromen, durchlässigen blauen Fond schafft ein scheinbar impulsiver Automatismus ein Beziehungssystem von Strichen, Schraffuren, Kürzeln, Linien, Zeichen oder Andeutungen konstruktiver Elemente. Was wie zufällig erscheint, entsteht durch disziplinierten Umgang mit einem festgelegten künstlerischen Repertoire, das auch in seinen Arbeiten mit den Titeln „Quadratergänzungen„ oder „Drei Farben„ zum Ausdruck kommt: Über das Unbehagen beim Lesen von Landkarten. Sprachblätter. Gedankenlage. Brotdruck. MAHNMALErei. BlauBau. Puppenspiele. Die Ordnung des Todes. BauVorschläge. Viele Arbeiten entstehen als Serien. Die Vorliebe für ungewöhnliche Serientitel sorgt für kalkulierte Irritation, deuten aber durch Ironie und Ernst den Hintergrund für die Arbeiten an. Ihnen kommt dabei die Funktion eines Vermittlers zu. Reflexion, Konstruktion und Suggestion bestimmen das Sichtbare. Dahinter verbirgt sich ein sehr persönlicher gedanklicher Mikrokosmos, die eigene Geschichte des Künstlers. Michael Freiburger: „Ich kenne die wirkliche Heimat der Bilder, lange bevor sie in meinem Kopf waren und ich sie umsetzen konnte.„
Andreas Beaugrand